... dass also alles mehr Gesang und reine Stimme ist...
Thema 1 und 2
Lesung 1
Thema 2 und 1
Lesung 2
Nachspiel
«Aulos» - Unterton-Flöte (s. Bemerkung)
Zum Instrument:
«Aulos Flöte» ist die etwas gewagte Bezeichnung für eine «Unterton»-Flöte, ein Instrument mit äquidistanten Grifflöchern, wie es vielleicht schon den klassischen Griechen bekannt war. Der Tonvorrat, etwa zwei Oktaven, ergibt für die untere Oktave eine achtstufige Skala, die der umgekehrten Obertonreihe vom 8. bis zum 16. Teilton entspricht; also von oben nach unten ein allmählicher Übergang von Ganzton (8:9) zum Halbton (15:16). Die Töne der höheren Oktave entstehen durch Überblasen in die Oktave und Duodezime, was im höchsten Register auch einige Mikrointervalle ermöglicht.
Sämtliche Intervalle, so ungewohnt sie dem bewusst rubrizierenden Verstand sein mögen, sind insgeheim jedem Hörer aus dem natürlichen Obertonspektrum längst vertraut. Sie unterscheiden sich damit grundsätzlich von Vierteltönen und ähnlichen artifiziellen Mikrointervallen.
Zum formalen Aufbau: Viermal wurden Pindars Verse wie ein Lied-Text vertont. Nach dem zweiten und dritten Mal sind die beiden Abschnitte des Hölderlin-Kommentars eingeschoben: in der Art von Rezitativen in tiefster Lage. Das Nachspiel ist eine freie Melodie.
«Für Conrad Steinmann, der mir's freundlichst abverlangt hat»
R.M.
Diese erste Fassung entstand 1988 für Aulos-Unterton-Flöte solo.
Eine spätere Fassung für Unterton-Flöte und Violoncello entstand 1991.
Conrad Steinmann, Unterton-Flöte