Karschin und Klopstock
Sopran, Ob d'am/Bassob, Vc, Klav
Auftrag des Ensemble Aequator
Anna Louisa Karsch (1722 - 1791), «die Karschin» genannt, beginnt nach vierzig elenden, am untersten Rand der Gesellschaft erlittenen Lebensjahren Gedichte von unerhörter Direktheit aus dem Stegreif zu sprechen oder zu schreiben. Sie verblüfft damit eine Gesellschaft, die, ihrer Sattheit überdrüssig, in der Volksseele nach «natürlichen Ursprüngen» zu suchen begonnen hatte.
Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 - 1803), der Dichterfürst seiner Epoche, durchbricht die Konventionen in seinen sensitiven Cili-Oden von der anderen Seite her: mit einer Sprache, die kunstvoll metrische Komplexität wie unmittelbar anrührende freie Rede erklingen lässt.
Trotz anfänglich strenger Getrenntheit - die Sängerin wechselt jeweils auch ihren Standort - ergeben sich mit der Zeit dennoch immer mehr Berührungsmomente. (Im realen Leben sind sich Karschin und Klopstock vielleicht nie begegnet.)
R.M. 04.05.2008
Ensemble Aequator:
Sylvia Nopper Sopran
Matthias Arter Oboe d'amore/Bassoboe
Tobias Moster Violoncello
Ingrid Karlen Klavier